Vietnam, 20.01.2017
Von Hanoi gibt es verschiedene Wege, um eine Bootstour in die Halong Bucht zu unternehmen. Von den Meisten Backpacker wird die Variante gewählt, wo man morgens in Hanoi mit dem Bus abgeholt wird und dann mit Bus und Fähre zum Boot gebracht wird.
Wir wollten jedoch eine Tour von Cat Ba aus buchen. Dies ist die grösste Insel, welche zur Halong Bucht gehört und Ausgangsort von vielen Bootstouren. Wie wir das gemacht haben, möchte ich dir hier beschreiben.
In Hanoi haben wir online über diese Seite die Zugfahrt nach Hai Phong gebucht. (über diese Seite kannst du auch Busse buchen, zwar bezahlst du eine kleine Auftragsgebühr, dafür bekommst du das Ticket ohne grossen Aufwand und ohne, dass du dich mit Schleppern beschäftigen musst)
Ich würde dir empfehlen, die Klasse "Soft Seat" zu buchen, der Preisunterschied ist nur minimal, jedoch lohnt es sich für die 2,5 stündige Fahrt. (Pro Person kostet die Zugfahrt ca. CHF 5.50)
Wenn du im Backpacker-Viertel von Hanoi ein Hostel hast, kannst du den Zug vom Bahnhof "Long Bien" aus nehmen. Wir haben den Zug genommen, welcher um 9:28 Uhr von dort losfuhr. Ich rate dir, ca. 20 Minuten vor Abfahrt schon am Bahnhof zu sein. Mit diesem Zug kommst du dann um Punkt 12 Uhr in Hai Phong an. Natürlich wirst du gleich wieder von Taxifahrer umzingelt. Entweder gehst du einfach durch und läufst den Weg zur Anlegestelle der Fähre (ca. 25 Minuten) oder du suchst dir ein günstiges Taxi. Bei uns wollte natürlich kein Taxifahrer den Taxameter benutzen, aber wir konnten den Preis auf 50'000 VND (CHF 2.20) runterhandeln, was auch ein ganz guter Preis war, obwohl es sicher noch günstiger gehen würde...
Am Hafen, wieder das selbe Spiel mit den Bootsticketverkäufer. Wir sind einfach bis zum Schalter durchgelaufen, wo jedoch auch niemand sass. Wir haben dann bei einer Dame ein Ticket für das Speedboat (45 Min Überfahrt) für 180'000 VND (CHF 8.-) gekauft. Wie sich herausstellte, ist das tatsächlich der offizielle Preis. Das Speedboat ist um 13 Uhr losgefahren und wir kamen wieder pünktlich um 13:45 in Cat Ba an.
Es gäbe auch noch eine langsamere Fähre, welche etwas weniger kostet, jedoch hatten wir diese um 12 Uhr knapp verpasst und die Nächste wäre erst wieder um 14 Uhr gefahren.
Eine Unterkunft auf Cat B im Voraus zu buchen macht nur in der Hauptsaison Sinn, jedoch denke ich, wäre es auch da nicht unbedingt nötig. Auf Cat Ba gibt es eine grosse Strasse, an denen es viele Unterkünfte zu günstigen Preisen gibt. Am besten einfach mal ein paar Zimmer anschauen und dann entscheiden. Wir entschieden uns dann für ein Doppelzimmer im "Full Moon Party Hostel" für 10 US-Dollar die Nacht für 2 Personen inkl. Frühstück.
Das Zimmer war sauber und voll ok. Leider nur mit einem Mini-Fenster. Da es eher kalt war (höchstens 20 Crad) hätten wir die Klimaanlage gerne als Heizung benutzt, was jedoch nicht möglich war.
Obwohl der Name des Hostel es vermuten lässt, war es überhaupt kein Partyhostel.
Tipp: Ein Zimmer wählen, welches nicht gleich beim Lift ist, sonst hörst du die ganze Zeit den Ton, wenn der Lift ankommt...
Es werden die verschiedensten Bootstouren angeboten. Der grösste Unterschied liegt zwischen der Dauer. Es werden hauptsächlich Tages-, 2-Tages-, und 3-Tagestouren angeboten. Wir entschieden uns für die 1-Tagestour und buchten diese bei "Cat Ba Local" für 20 US-Dollar pro Person. Es gibt unzählige Anbieter und auch die meisten Hotels bieten Touren an. Unsere Tour beinhaltete:
-Abholung beim Hotel
-1,5 Liter Trinkwasser
-Mittagessen
-Tourguide (ok, es war kein wirklicher Tourguide, einfach ein Typ der ein bisschen Englisch konnte, wir ihn aber trotzdem nie verstanden...)
-Besichtigung von Riesenfischen (Es war ein riesiger ca. 100kg Fisch, welcher in einem Netz unter Wasser schwomm)
-Kajaking (2 Stopps)
-Stopp auf der Monkey-Island
-Rückfahrt zum Hotel
und natürlich die ganze Bootsfahrt.
Morgens um 8 fuhren wir dann mit einem Minibus ca. 10 Minuten an den Hafen, wo alle Boote starten. Die Fahrt geht zuerst durch das schwimmende Fischerdorf. Sehr eindrücklich, wie die Leute da in ihren kleinen schwimmenden Häuschen leben. Weiter gehts durch die beeindruckenden Kalksteinfelsen.
Zwischendurch wird ein Stop bei einem schwimmendem Haus gemacht, um den erwähnten Riesenfisch zu besichtigen. Zudem wurden da die Kajaks an unser Boot befestigt und wir fuhren weiter raus. Später stoppte das Schiff und die, die wollten durften für ca. 40 Minuten selber durch die Felsen und Höhlen rudern. Auch wenn es vielleicht etwas kalt ist, würde ich dir das unbedingt empfehlen, es ist wunderschön durch die Höhlen zu paddeln. Wir hätten auch baden gehen dürfen, dafür war es uns allerdings zu kalt. Um ca. 12 Uhr gab es dann Mittagessen auf dem Boot, welches erstaunlich lecker war. (Unbedingt bei der Buchung angeben, wenn du Vegetarier bist oder kein Seafood magst und dies auf der Quittung aufschreiben lassen!!)
Danach legten wir uns ein bisschen auf die Terrasse des Bootes um zu verdauen. Wer wollte, durfte nochmals kajaken gehen. Dann fuhren wir weiter durch die atemberaubende Gegend. Gegen den Schluss machten wir dann einen Stopp auf der Monkey-Island. Jedoch haben wir nur ein paar einzelne Affen gesehen. Da bin ich mir Anders gewohnt. Auf der Insel gibt es jedoch noch die Möglichkeit, den Berg hinaufzusteigen um die Aussicht über die Felsenlandschaft von weiter oben zu geniessen. Wir waren jedoch zu erschöpft und entschieden uns, etwas am feinen Sandstrand auszuruhen. Danach ging es dann wieder zurück durchs Fischerdorf an die Anlegestelle und um ca. 17 Uhr waren wir wieder zurück im Hostel.
Wenn man viel Zeit hat, lohnt es sich, die Tour nicht von Hanoi aus zu buchen, sondern zuerst nach Cat Ba zu reisen. Bei der Buchung unserer Tour wurde uns gesagt, dass jeweils höchstens 20 Passagiere auf den Boot dabei sind, was uns wichtig war, dass das Boot nicht überfüllt ist. Wir waren schlussendlich nur 7 Personen, was echt toll war.
Mir hat die Tour sehr gut gefallen. Die Landschaft ist einmalig und sowas bekommt man sicherlich nicht so schnell wieder zu sehen. Für mich reichte die 1-Tagestour vollkommen aus, denn irgendwann sieht die Landschaft einfach immer gleich aus. Trotzdem ein unvergesslicher Tag und besonders, weil es für mich mein Geburtstagsausflug war.
Tipp: Bei uns war es am Morgen noch sehr kalt, so empfehle ich, genügend warme Kleidung anzuziehen. Trotzdem darf die Badehose nicht fehlen, denn das Wasser war angenehm warm. Wer auf der Monkey-Island den Berg besteigen will, soll unbedingt gutes Schuhwerk mitnehmen!